Norbert Stahl verstorben

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Norbert Stahl verstorben

Der langjährige Leiter der bayerischen Landesredaktion der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sowie Präsident des Bayerischen Presseclubs, Norbert Stahl, ist tot. Er starb am 22. August im Alter von 95 Jahren in einem Altenheim in Gilching (Landkreis Starnberg). Das Foto zeigt ihn in der Mitte zwischen seinen Nachfolgern als KNA-Büroleitern Jörg Hammann+, links) und Christoph Renzikowski).

Der promovierte Zeitungswissenschaftler stand von 1965 bis 1995 an der Spitze des KNA-Büros in München. 1985 war er für ein Jahr auch kommissarischer Chefredakteur der Agentur in Bonn. Der gebürtige Gelsenkirchener hinterlässt seine Frau und einen erwachsenen Sohn.
Für sein Wirken erhielt Stahl viele Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Verdienstorden und das Große Ehrenzeichen der Republik Österreich. Außerdem war er Ehrenvorsitzender des Bayerischen Presseclubs, dem er zwölf Jahre lang vorstand. In seiner Amtszeit war ihm stets an einem bayerisch-österreichischen Austausch unter Journalisten-Kollegen gelegen.

Stahl studierte in Freiburg, München und Wien mehrere geisteswissenschaftliche Fächer. Mit einer Doktorarbeit über die Pressepolitik Bismarcks und ihre Folgen wurde er 1958 an der Universität Wien promoviert. Nach einer Zeitungslehre bei den „Ruhr-Nachrichten“ in Dortmund und der „Kölnischen Rundschau“ trat er 1959 in die Redaktion der KNA ein. Frühzeitig engagierte sich Stahl für eine eigenständige kirchliche Journalistenausbildung. Unter seiner Leitung verabschiedete der Bayerische Presseclub mehrere Grundsatzerklärungen zur Bedeutung der Pressefreiheit für die katholische Kirche.

In einem Interview bekannte Stahl einmal, dass er nahezu sein gesamtes Berufsleben mit der KNA verbunden habe, dies habe vor allem mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und der Gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer (1971-1975) zu tun gehabt. Dazu sei das außergewöhnliche Betriebsklima „in meiner Münchner Redaktion“ gekommen, zusammen mit der Möglichkeit, dort jungen Journalistinnen und Journalisten den Weg in die Welt der Medien ebnen zu können.

Mit dem „Nachwuchs“ zu arbeiten, sei für ihn immer eine große Freude gewesen, bekannte der Journalist. Einer der Grundsätze, den er jungen Kolleginnen und Kollegen über die Arbeit einer Nachrichtenagentur in Bezug auf ihre Neutralität in der Berichterstattung beibrachte,lautete: „Eine Agentur lacht nicht, eine Agentur weint nicht.“
Barbara Just/KNA

2025-08-27T10:00:28+00:0027. August 2025|

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